Aktien China: Viele Werte führen nach China

Chinesische Aktien bieten viele Möglichkeiten. An der Anlageklasse Aktien China kommt kaum noch ein Investor vorbei. Das Land selbst wächst, und einzelne Branchen befinden sich in einer Dynamik, die man in den entwickelten Volkswirtschaften vermisst. Mit dem chinesischen Sozialismus hat dies schon lange nichts mehr zu tun. Einen Überblick finden Sie im Länderprofil.

In jüngster Zeit haben sich vor allem Fonds in chinesische Nebenwerte hervor getan und lieferten spektakuläre Renditen ab: Seit Jahresbeginn bis zu 48 Prozent!

Nun ist aber der chinesische Aktienmarkt wider Erwarten sehr groß, und das Navigieren nicht ganz so einfach wie in anderen Schwellenländern. An den Börsen im chinesischen Inland waren im Juli 2017 mehr als 3.300 Unternehmen notiert. Die Marktkapitalisierung hatte im Juli erstmals 8 Billionen US-Dollar überschritten, das entspricht einem Zehntel von dem, was Aktien an allen Börsen der Welt zusammengerechnet wert sind.

Seit Jahresbeginn wurden über 300 Werte an den chinesischen Inlandsbörsen gelistet, ungefähr gleich verteilt auf die Börsen Shanghai und Shenzen. Unglaubliche 170 Mrd. US-Dollar wurden damit neu oder bestehend an den Markt gebracht. Unternehmen, die ihre Aktien in Shanghai oder Shenzhen primär gelistet haben, werden als A-Shares bezeichnet.

Der Aktienmarkt ist wie an fast allen anderen Börsen in Segmente gegliedert, wobei im obersten Segment die strengsten Publizitätsvorschriften gelten. SME sind die mittelgroßen Unternehmen, ChiNext ist ein Wachstumssegment.

Der Aktienhandel in China selbst konzentriert sich auf die Börsen in Shanghai und Shengzen. Dort wird mehr zehnmal mehr umgeschlagen (gerechnet in US-Dollar) als im deutschen Aktienmarkt. Dabei kommt die Mehrzahl der Orders in China von privaten Anlegern. Es gibt 117 Millionen Aktiendepots in China (zum Vergleich: in Deutschland sind es nur rund 4 Millionen)!

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Also, auf nach China? So einfach ist ein Investment für Anleger nicht. Während Sie Aktien auch als privater Anleger im Ausland (zum Beispiel in den USA) an den dortigen Börsen kaufen können, ist dies in China nicht möglich.

Ausländische Anleger werden stark reguliert. Die chinesischen Machthaber möchten damit vor allem die Kapitalströme kontrollieren und steuern damit die für das Exportland so wichtige Währung. Investoren müssen entweder zu einem Quotensystem zugelassen werden, in dem der Anteilsbesitz ausländischer Investoren erfasst und limitiert wird (QFII und RQFII). Diesen Status bekommen nur große Fondsanbieter und institutionelle Investoren, weltweit gibt es etwa 400 Unternehmen im Verzeichnis.

Oder Orders werden durch eine Verbindung von Hongkong mit der Börse Shanghai gesendet, die sich „StockConnect“ nennt und nur für geringere Ordergrößen zugelassen ist. Dann ist keine Quote erforderlich, aber ein Broker aus Hongkong hängt in der Kette. Weniger als ein Zehntel der chinesischen Werte ist durch StockConnect erhältlich, und die Bedingungen wie sofortiges Clearing und Settlement machen den Orderweg uninteressant für den lebhaften Handel.

Viele große chinesische Unternehmen sind aber auch in Hongkong gelistet, zurückgehend auf eine Initiative des damaligen chinesischen Präsidenten in den achtziger Jahren. Diese Werte werden als H-Shares bezeichnet. Sie sind ohne Beschränkungen zugänglich und werden als H-Shares bezeichnet. Es gibt rund 250 solcher H-Shares, die ein Äquivalent im chinesischen Inland haben. Leider gibt es erhebliche Unterschiede in den Preisen zwischen beiden Märkten. H-Shares haben sich nachfragebedingt in den letzten Jahren währungsbereinigt verteuert. Dazu gibt es eigens einen Index, den Hang Seng China AH Premium Index. „Premium“ bezeichnet den Preisaufschlag, der für H-Shares gegenüber der Variante im Inland zu zahlen ist. 

Im Ausland gelistete China-Aktien

Rund 300 Unternehmen sind an US-amerikanischen Börsen gelistet, darunter auch das Vorzeigeunternehmen Alibaba.com und die anderen Internetstars Baidu und Weibo. Für Alibaba hat sich das primäre Listing in den USA gelohnt, weil in China tätige Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihr Kapital aus China heraus zu bringen. Ein globales Wachstum, wie von Alibaba.com angestrebt, ist so erst möglich. Die gängigen Datenbanken und Statistiken geben aber nicht viel her dazu. 

Auch in Europa  soll es das aber bald geben:  Ein Joint-Venture aus zwei chinesischen Börsen und der Deutschen Börse (CEINEX) arbeitet an so genannten D-Shares, in Deutschland gelisteten chinesischen Unternehmen. Im Börsensegment sollen hohe Standards gesetzt werden – im Moment ist das allerdings noch Zukunftsmusik.

In Aktien China über Fonds investieren

Wir präferieren daher ein Investment in Fonds. Zum einen können die Fonds die notwendigen Quoten für inländische Aktien managen und damit direkt in China investieren. Investoren ersparen sich zudem die aufwändige und schwierige Analyse der vielen Einzelwerte. Zum anderen lässt sich die Performance-Historie in Euro ansehen und vergleichen.

Die gängigen Indizes in China sind

• FTSE A-Shares
• Hang Seng (H-Shares)
• HSI Hong Kong Stock Market Index (H-Shares und andere)
• MSCI China (bislang keine A-Shares)
• CSI300 (Nur A-Shares)

Ideal sind Produkte, die in allen Märkten am Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft partizipieren. Einige Indizes bieten diese Diversifikation, wie etwa der ETF auf den S&P 500 China.

source: tradingeconomics.com

Aber auch eine große Anzahl aktiver Fonds ist in diesem Feld unterwegs und oftmals sehr viel interessanter als die auf große Werte konzentrierten ETFs. Fonds, die in A-Shares investieren, führen wir unter #China. Wenn auch H-shares oder sogar internationale Listings eingeschlossen sind, finden Sie die Fonds unter #GreaterChina. 

Investmentschwerpunkte

Nebenwertefonds sind interessant, weil sie meist in Unternehmen investieren, die für den chinesischen Markt produzieren. Wenn das Investmentziel lautet, an der chinesischen Volkswirtschaft zu partizipieren, liegt man damit besser als mit engen Portfolios aus global tätigen chinesischen Unternehmen. Sonst könnte man auch einheimische Unternehmen kaufen, die einen großen Teil ihrer Erlöse mit China tätigen, wie etwa die Aktien von Autoherstellern.

Ebenso gilt ein Augenmerk auf die im Index vertretene Sektorgewichtung. Zumeist machen die Finanzwerte einen Großteil des Index aus. Um dies zu kompensieren, lässt sich entweder ein ETF mit kleinen Werten beimischen, oder man setzt gleich auf aktiv gemanagte Fonds.